Sag einfach „Ja“ oder doch etwas mehr?

druck_farbig_397„Schatz, wollen wir uns ein Eheversprechen geben?“ Bei jedem Gespräch mit Paaren zur Vorbereitung ihrer Trauung, kommt früher oder später die Frage nach dem Höhepunkt der Zeremonie auf – die Gestaltung des Ja-Worts. Während für die meisten Männer feststeht, dass es ihnen vollkommen ausreicht, an der richtigen Stelle „Ja“ zu sagen, grübeln manche Frauen, ob ein gegenseitiges Eheversprechen mit persönlichen Worten an den Partner nicht besonders schön wäre.

Ihr möchtet es Beide gerne: Dann macht euch im Vorfeld ein paar Stichpunkte, was ihr dem anderen gerne sagen möchtet. Statt eure Gedanken an den Liebsten auswendig zu lernen, könnt ihr auch ruhig die Sätze auf einem Zettel notieren. Das gibt euch die nötige Sicherheit.
Haltet jedoch keine lange Ode auf die Liebe, verwendet keine Floskeln, die jeder zu seinem Partner sagen könnte, sondern seid konkret! Was macht deinen Partner zum perfekten Gegenstück für dich? Welche Eigenschaften schätzt du an ihr/ihm? Was tut sie/er für dich und eure Partnerschaft? Welche kleinen Macken machen deinen Partner so liebenswert? Welcher gemeinsame Moment ist für dich unvergesslich? Blicke auch kurz in die Zukunft: Was wünscht du dir für euren gemeinsamen Lebensweg? Und wenn du deine Worte sagst, schaue deiner Liebsten/deinem Liebsten in die Augen und versuche alle anderen Menschen um euch herum auszublenden – dieser Moment gehört nur euch Beiden!

Es gibt Alternativen: Oder ihr lehnt euch einfach entspannt zurück und lasst mich reden. Ich kann all das, was euch an dem anderen wichtig ist und ihr so sehr schätzt, in meine Traurede natürlich mit einbauen. Und glaubt mir, das ist nicht weniger romantisch. Eure Worte füreinander könnt ihr dem anderen in Form eines Liebesbriefes überreichen, den ihr in einem ruhigen Moment der Zweisamkeit lest.

Ganz egal, wie ihr euch entscheiden solltet, eines rate ich jedes Mal: Beide sollten sich mit der Entscheidung wohl fühlen. Denn bedenkt, an dem eigenen Hochzeitstag ist man eh schon aufgeregt genug. Und es wäre doch zu schade, wenn einem während der Zeremonie nur eines im Kopf herumschwirrt: „Oh nein, gleich muss ich selbst noch was sagen. Wie war nochmal mein Text?“ Ihr als Brautpaar sollt ja eure Trauung genießen

Yvonne und Olli: Herbststimmung, Wunschsteine und ganz viel Lachen

Ich liebe den Herbst, wenn die noch angenehm warmen Sonnenstrahlen das Rot und Gelb der Blätter so richtig farbenfroh leuchten lassen und man sein Gesicht genussvoll gen Himmel streckt, um diese letzten sonnigen Momente tief in sich einzusaugen.

Genau so einen traumhaften Herbsttag hatten auch Yvonne und Olli erwischt, als sie sich in der Burg Königsworth das „Ja-Wort“ gaben. Stressige Überlegungen, das ewige Bangen und Mutmaßungen über das Wetter hatten die Zwei direkt zu Beginn im Keim erstickt, denn für sie stand fest, dass sie ihre Zeremonie auf jeden Fall drinnen feiern wollten.

trauung-burgkönigsworth-roneburg-hannover-freierednerin-sarahsauerbier-bestuhlung.jpgtrauung-burgkönigsworth-roneburg-hannover-freierednerin-sarahsauerbier-einzug.jpgGespannt nahmen ihre Gäste auf den bunt bezogenen Stühlen Platz, die Kerzen auf den Weinfässern tauchten den Raum in eine gemütlich-rustikal-romantische Atmosphäre. Als ihr Freund Nic sich an sein Piano setzte, spürte man die beginnende Unruhe der Familien und Freunde des Brautpaares, denn jetzt war klar, dass es jeden Moment losginge.
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Hand in Hand schritten Yvonne und Olli lachend durch den Mittelgang, sie schienen so gar nicht aufgeregt, völlig gelöst und voller Freude auf alles, was ihr besonderer Tag mit sich bringen würde. Was sollten sie sich auch für Sorgen machen? Gewissenhaft hatten sie im Vorfeld Ollis beliebte und für jeden Anlass unerlässliche To-Do-Liste abgehakt. Wenn sie jetzt doch etwas vergessen hätten, wäre es eh zu spät. Also war ihr Motto: „Einfach genießen!!!“

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Und genau das sah man den Beiden auch die gesamte Zeremonie über an. Sie ließen sich voller Spannung auf ihre Reise durch ihre Vergangenheit ein, auf den Rückblick ihres ersten Aufeinandertreffens, der Erkenntnis, dass Liebe per „Maus-Klick“ eben doch möglich ist, die Erinnerung an die elendige Pendelei, die Erkenntnis, dass sie ein Bauch- und er ein Kopfmensch ist und sie ihn mit ihrem unbändigen Reisefieber infiziert hat. Bei all den Erinnerungen wurde viel und laut gelacht, ja, auch mal vor Rührung ein Tränchen verdrückt und immer wieder warfen Yvonne und Olli sich diese verliebten Blicke zu.

trauung-burgkönigsworth-roneburg-hannover-freierednerin-sarahsauerbier-ritual.jpgtrauung-burgkönigsworth-roneburg-hannover-freierednerin-sarahsauerbier-ritual.jpgMit ihrem ausgewählten Ritual wollten die Zwei symbolisieren, dass sie mit jedem ihrer Gäste etwas Besonderes verbindet und sie ihnen alle sehr am Herzen liegen. Daher bekam jeder einen Stein, auf dem sie einen Wunsch für Yvonne und Olli schreiben konnten, während wir von Nic das Lied „Thinking out loud“ von Ed Sheeran hörten. Liebe, Glück, Zeit zu Zweit, viele Kinder: Das waren nur einige Hoffnungen, die ihre Liebsten für das Brautpaar aufgeschrieben hatten.
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Als ich schließlich das Paar und seine Gäste bat, sich für die Traufrage zu erheben, war sie förmlich greifbar – diese positive Aufregung. Yvonne und Olli schauten sich tief in die Augen, als ich ihnen meine Traufragen stellte – Ja, bei mir sind das immer mehrere Fragen. Nach dem anschließenden Ringwechsel stimmte Nic am Piano den Gute-Laune-Song „Happy“ von Pharell Williams an und unter dem Applaus und dem Seifenblasenmeer ihrer Gäste, zogen Yvonne und Olli entspannt und lachend durch den Mittelgang nach draußen, wo sie von den warmen Herbststrahlen erwartet wurden und gemeinsam mit ihren Familien und Freunden Luftballons mit vielen guten Wünschen gen Himmel schickten.

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Location:
Burg Königsworth in Hannover
Fotos: Stefanie Heitmüller (www.stefanie-heitmueller.de)
Ritual: Gäste beschriften Steine mit guten Wünschen
Lieder: „Thinking out loud“ von Ed Sheeran (zum Ritual), Happy“ von Pharell Williams (zum Auszug)

 

Habt ihr daran gedacht? 10 Tipps für eure freie Trauung

Ich habe euch eine erste Liste für die Planung eurer Zeremonie zusammengestellt. Checkt doch mal, ob ihr an diese zehn Dinge bereits gedacht habt!

20151003_Yvonne+Oliver_Hochzeit_02621) Das Wichtigste zuerst: Verstellt euch nicht an eurem Hochzeitstag! Wenn ihr euch an diesem besonderen Tag für andere verbiegt, seid ihr total angespannt und das schlägt sich auf die gesamte Stimmung nieder. ALSO: Bleibt ihr selbst, dann wird es großartig!!!

2) Sichert euch frühzeitig eure professionellen Helferlein: Ihr wollt euch auf einen Samstag zwischen Mai und Oktober das „Ja-Wort“ geben? Ein Jahr im voraus sind oftmals Termine bei den beliebten Dienstleistern wie Location, Trauredner/IN, Musiker, DJ bereits rar.

3) Wie stellt ihr euch eure Zeremonie vor? Weltlich, christlich, mit vielen Ritualen, humorvoll, klassisch, ausgeflippt, sehr persönlich oder nur ein paar passende allgemeine Worte: Diese Frage solltet ihr euch stellen, ehe ihr euch auf die Suche nach eurem Trauredner/In macht, denn immerhin wird diese Person euch bei einem eurer wichtigsten Schritte im Leben begleiten und da MUSS die Chemie einfach stimmen. Daher kann auf ein Kennlerngespräch nicht verzichtet werden!

4) Draußen oder drinnen: Ich weiß, die meisten von euch wünschen sich ihre Trauung im Freien. ABER haltet einen ebenso guten Plan B bereit. Nicht nur, falls Petrus es regnen lässt, sondern auch bei zu starker Hitze.

5) Bestuhlung: Klassisch Stühle oder Bänke oder ausgefallenen auf Strohballen oder Decken? Egal wofür ihr euch entscheidet, geht in Gedanken eure Gästeliste durch, denn bei all ihrer Liebe zu euch, sollte „Oma Erna“ nicht eine Stunde auf dem Boden hocken. Macht es euren Gästen bequem!

mareikemurray_nicole_benni_trauung_1016) Wie sitzt das Brautpaar: Im Standesamt und der Kirche starren eure Gäste während der Zeremonie nur eure Rücken an. Sie sehen nicht, ob ihr gerade lacht, ein Tränchen verdrückt oder euch verliebte Blicke austauscht. Das ist doch schade! Ich finde es immer schön, wenn ihr bei meinen Zeitreisen durch eure Lebens- und Liebesgeschichte eurer Familie und euren Freunden in die Augen blickt. Daher: Dreht eure Stühle einfach zu euren Gästen.

7) Kleine Anregungen zur Dekoration: Kerzen erzeugen drinnen eine wundervolle Stimmung, draußen machen sie tagsüber nicht so viel Sinn. Blütenblätter rechts und links des Mittelgangs sind schnell ausgelegt und haben eine wundervolle Wirkung. Fragt in eurer Location oder euren Floristen, welche Dekostücke sie auf Lager haben, ehe ihr euch die Dinge selbst kauft – ist günstiger und ihr müsst euch anschließend nicht um den Verkauf kümmern.

20160625_Eila+Yannick_Hochzeit_02428) Musik: Egal, ob Helene Fischer, Metallica oder ein Mix aus beiden, wählt eure Lieder wirklich nach eurem Geschmack aus und nicht mit dem Hintergedanken „Das hört man halt bei einer Trauung“. Mein TIPP: Beim Einzug sollte der Fokus auf euch Beiden liegen. Alle Gäste sind einfach gespannt euch zu sehen und den besonderen Augenblick zu genießen, daher passen an dieser Stelle wie auch vor dem Ja-Wort gut sanfte Klänge. Beim Auszug wählt hingegen keine zu emotionale, sondern lieber eine etwas schnellere Nummer aus, die euren Gästen signalisiert „Jetzt wollen wir mit euch feiern!“.

GANZ WICHTIG: Achtet auf die Textaussage. Nicht nur die Melodie sollte euch gefallen, auch der Inhalt des Liedes sollte zum Anlass passen!

9) Zeitplan: Wann wollt ihr euch das „Ja-Wort“ geben? Dafür müsst ihr euch erst einmal entscheiden, welche Art der Feier ihr euch wünscht. Eine Ganztagesveranstaltung mit Mittag und Kaffee & Kuchen oder eher die Party am Abend, danach könnt ihr mit eurem Trauredner/In besprechen, wann die Zeremonie am besten passt. Meine Trauzeremonien dauern etwa eine Stunde – vom Einzug des Brautpaares bis zu ihrem Auszug. Plant ausreichend Zeit für den anschließenden Sektempfang ein, denn vergesst nicht, dass euch jeder Gast in den Arm nehmen und beglückwünschen, ja auch ein paar Worte mit euch wechseln möchte. Stehen dann noch Paarfotos von euch an, fragt euren Fotografen, wie viel Zeit ihr dafür einplanen solltet.

20151003_Yvonne+Oliver_Hochzeit_029710) Aufgaben verteilen: Professionelle Dienstleister sind eure wichtigste Stütze, aber darüber hinaus, solltet ihr auch alle am Hochzeitstag anfallenden Aufgaben abgeben. Ich möchte keine Braut an diesem Tag sehen, die unter den Gästen Taschentücher verteilt oder die Tischkarten kontrolliert. Ich bin mir sicher, Familie und Freunde freuen sich sogar, wenn ihr sie um Hilfe bittet. Ist euer Tag gekommen, dann lasst los – das Planen, das Kontrollieren, das sich Sorgen machen! Jetzt solltet ihr nur noch Eines – jede Sekunde eures Tages GENIEßEN!

Vielen Dank für die tollen Bilder:
Stefanie Heitmüller (Bilder 1,3,4)
Mareike Murray (Bild 2)

Gastgeschenk zum vernaschen …

Immer mehr Hochzeitspaare wollen ihren Gästen mit einem kleinen Geschenk am Sitzplatz der Feiertafel eine Freude machen und somit gleichzeitig „Danke“ sagen. Doch was soll es bloß sein? Heute zeige ich euch eine süße Idee – im wahrsten Sinne des Wortes.

dsc_5671Sonja und Kathrin hatten für ihre Familien und Freunde Schokoladenlinsen als Gastgeschenk bedrucken lassen. Ihre Namen und Herzen zieren die Leckerei. Verpackt haben sie die süße Überraschung in kleine Stoffsäckchen mit einem Schild „Danke“. Man könnte auch beispielsweise den jeweiligen Namen des Gastes darauf schreiben und das Geschenk so gleichzeitig als Platzkarte für die Tische nutzen. Bei den Hochzeitsgästen kam die Idee zumindest sehr gut an und so haben es einige Schokolinsen nicht mit nach Hause geschafft, sondern wurden bereits auf der Feier vernascht.

Bei der Trauung passte einer der Brautschuhe nicht

Ich habe noch einmal ein bißchen im Zeitungsarchiv gekramt… 

Artikel erschienen in der Leine-Zeitung (Regionalbeilage der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und Neuen Presse) am 16. Dezember 2010.

Bei der Trauung passt einer der Brautschuhe nicht

Ehepaar Waldmann feiert 60. Hochzeitstag

Von Sarah Krüger

Seelze. Das von der Mutter selbst geschneiderte Brautkleid saß wie angegossen, nur mit den Schuhen stimmte etwas nicht. Immer wieder rutschte Helga Waldmann auf dem Weg zum Standesamt in Hannover mit einem Fuß aus ihren weißen Pumps heraus. „Die Schuhe hatten unterschiedliche Größen – doch das hatte ich zu spät bemerkt“, erinnert sich die heute 83-Jährige an ihren Hochzeitstag vor genau 60 Jahren.

Doch die junge Braut konnte nichts abhalten – immerhin hatte das Paar bereits dreimal den Termin für die Trauung verschoben. „Wir mussten darauf warten, dass die Untermieter bei meinen zukünftigen Schwiegereltern auszogen, um nach der Hochzeit zusammenziehen zu können“, sagt Heinz Waldmann. In ihrem ersten gemeinsamen Wohnraum wurde am Hochzeitstag gefeiert – abends stellte das verheiratete Paar dort sein Bett auf.

Vierzehn Jahre lebten die Eheleute gemeinsam mit ihrer Tochter unter dem Dach der Eltern, ehe sie in Hannovers Südstadt ihre eigenen vier Wände beziehen konnten – Wohnungen waren damals rar. Erst vor einem Jahr zog es die Hannoveraner nach Seelze. „Wir wollten unserer Tochter und ihrer Familie näher sein, die in Lohnde leben“, begründet der Seelzer Neubürger die Entscheidung.

Doch ganz angekommen ist das Paar noch nicht: „Mir fehlt das Klönen mit Bekannten auf der Straße“, stellt die gebürtige Hannoveranerin fest. Doch das könnte sich bald ändern: Heinz Waldmann singt seit Jahren in einem hannoverschen Chor. „Ich schau mich jetzt auch mal hier bei den Chören um, vielleicht bekommen wir ja so Anschluss“, sagt der Jubilar.