Standesamt – Muss das wirklich sein? 7 wichtige Fakten für euch!

Kaum ist der Verlobungsring angesteckt, steigen viele Paare (OK, ehrlich gesagt meist eher wir Frauen) auch direkt in die Planungsphase ein. Eine der wohl wichtigsten Fragen: Wie wollen wir diesen besonderen Tag eigentlich zelebrieren? Muss Standesamt wirklich sein?

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Egal, ob ihr euch eine freie Trauung mit eurer ausgewählten Rednerin am Strand oder auf einer Bergspitze wünscht, ihr euch vor dem kirchlichen Altar von einem Pfarrer Gottes Segen abholen möchtet oder euch mit einem Elvis-Imitator in Las Vegas auf die Ehe eingrooven wollt, einen Gang müssen alle Heiratswilligen gehen, wenn sie sich rechtskräftig Ehepaar nennen wollen – den Gang zum Standesamt. 

Bürokratie liegt mir persönlich so gar nicht. Gut, dass ich die liebe Sabrina in meinem Team habe, die nicht nur freie Traurednerin, sondern auch Standesbeamtin ist. Damit ihr den Überblick im Bürokratie-Dschungel behaltet, hat sie euch mal die sieben am meist gestellten Fragen beantwortet und die wichtigsten Fakten und To-Does für eure standesamtliche Trauung zusammengestellt.


Habt ihr bereits hinter allem einen Haken gesetzt?

1. Welches Standesamt ist für uns zuständig? Euer erster Gang führt euch zu dem Standesamt eures Wohnorts. Wenn ihr euch andernorts das offizielle Ja-Wort geben möchtet, ist das kein Problem, eure Unterlagen werden dafür weitergeleitet. Ihr habt quasi freie Standesamt-Wahl.

2. Wann können wir uns unseren Wunschtermin sichern? Ob eine gut zu merkende Schnapszahl wie 22.2.2222 oder der Jahrestag der Beziehung, viele Paare wünschen sich für ihre Trauung ein bestimmtes Datum. Die meisten Standesämter vergeben jedoch frühestens sechs Monate vorher die Termine. TIPP: Meist kann man seinen Wunschtermin aber schon früher reservieren.

3. Reicht zur Anmeldung der Personalausweis? Natürlich nicht, wäre doch viel zu einfach und langweilig. Für die Eheanmeldung braucht es ein paar mehr Unterlagen. Wenn ihr an das Ende des Beitrags scrollt, findet ihr Sabrinas Checkliste für euch.

4. Wir wollen diesen besonderen Moment mit Fotos und Videos festhalten, das ist doch kein Problem! Oder etwa doch? Klärt es lieber vorab mit eurem Standesbeamten. Erfahrungsgemäß stört es die meisten nicht, aber es gibt auch kamerascheue Beamte.

5. Wie sieht es beim Auszug mit Blüten- oder Konfettiregen aus – Geht das? Fragt lieber vorher nach und organisiert jemanden zum Saubermachen, wenn ihr nach eurem Ja-Wort nicht selbst mit Besen und Kehrblech dastehen wollt.

6. Wie läuft so eine standesamtliche Trauung eigentlich ab?So wie bei uns freien Rednern, ist auch der offizielle Trauakt stark von eurem Standesbeamten abhängig. Ob im zehnminütigen Blitzverfahren oder mit etwas mehr Gefühl angehaucht, das bestimmt leider nicht ihr. Gerade bei größeren Städten bleibt oft nicht die Zeit für lange Reden, da reichen sich die Brautpaare die Klinke in die Hand. Wenn ihr Glück habt, geht der Standesbeamte auf eure Wünsche ein und ihr könnt auf die Gestaltung mit Einfluss nehmen.

 Das erwartet euch in jedem Fall:

  • Begrüßung
  • „Romantische“ Frage, ob alle eure Angaben seit der Anmeldung noch aktuell sind
  • Eine kleine oder etwas größere Ansprache
  • Das Wichtigste: euer Ja-Wort
  • Der erste Kuss als Ehepaar – Gut, der ist zwar nicht bürokratisch vorgeschrieben, aber sind wir mal ehrlich, ohne ihn wäre es gefühlt doch nur eine halbe Trauung.
  • Nun dürft ihr sowie eure Trauzeugen noch die vorgelesene Niederschrift unterschreiben.

Herzlichen Glückwunsch, damit seid ihr rechtskräftig verheiratet! 

7) OK, der offizielle Part ist erledigt, aber wir wünschen uns mehr – mehr Persönliches, mehr Emotionen, mehr Individualität, mehr wie wir sind. Und nun? Nun schreibt ihr Sabrina und mir und wir gestalten eure Trauzeremonie. Die ist zwar nicht rechtskräftig, aber sie ist so, wie ihr sie euch wünscht – ein Einzelstück, so wie ihr selbst es seid!

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Hier noch Sabrinas Unterlagen-Checkliste für eure Anmeldung beim Standesamt:

  • Gültige Personalausweise
  • Aktuelle Abschrift aus dem Geburtenregister. Diese darf nicht älter als sechs Monate sein. Die normale Geburtsurkunde reicht nicht. Ihr könnt diese bei eurem Geburtsstandesamt beantragen. Der Technik sei Dank, geht das oftmals bereits online, bequem vom Sofa aus.
  • Erweiterte Melderegisterauskunft: Manche Standesämter holen sich diese auf dem kurzen Dienstweg vom Einwohnermeldeamt.
  • Ihr wollt Trauzeugen an eurer Seite haben? Von ihnen wird Vor- und Nachname sowie die Anschrift benötigt. Bringt am besten eine Ausweiskopie mit.
  • Ihr habt bereits gemeinsame Kinder? Habt ihre Geburtsurkunde dabei.
  • Wer geschieden ist, muss eine aktuelle Abschrift aus dem Eheregister mit Auflösungsvermerk anfordern. Wo ihr diese bekommt? Bei dem Standesamt, bei dem ihr damals eure Ehe geschlossen habt.
  • Habt ihr noch eine weitere Staatsangehörigkeit wie die deutsche? Dann erfahrt ihr bei eurem Standesamt, was ihr noch benötigt, denn das ist von Land zu Land unterschiedlich.

 

Fotos:
Hände beim Unterschreiben (2): SD Photographie Sabine Dorn
Freie Trauung (3): Stefanie Heitmüller